Du willst Nähe. Du willst Tiefe. Du willst Verbindung.
Aber irgendetwas in Dir sagt: „Nicht zu nah.“
Es ist kein bewusster Gedanke. Es ist ein Gefühl, das zwischen Dir und echten Begegnungen steht – leise, aber spürbar.
Vielleicht ist es Zeit, genau dort hinzuschauen, wo Du gelernt hast, Dein Herz lieber zu schützen als zu öffnen.
Es gibt Menschen, die wirken nach außen so souverän, klar und fast unangreifbar.
Sie haben sich gut eingerichtet im Leben, treffen Entscheidungen, führen Teams, meistern Beziehungen.
Und doch, wenn Du länger hinsiehst, spürst Du:
Da ist jemand „zu“, sehr dicht und lässt niemanden in sein Innerstes schauen.
Nicht aus Arroganz. Sondern aus Schutz.
Viele von uns haben eine Mauer um ihr Herz gebaut –
nicht bewusst, nicht aus Trotz, sondern weil es irgendwann nötig war, nicht mehr alles zu fühlen.
Im Emotion Code nennen wir das: Herzmauer.
Und sie ist oft der Grund, warum Menschen das Gefühl haben, unnahbar zu sein.
Die Herzmauer ist keine Metapher. Sie ist eine energetische Struktur, die dein System aufgebaut hat, um dich zu schützen.
Sie besteht aus eingeschlossenen Emotionen – oft uralt, manchmal verdrängt, manchmal nicht einmal erinnerbar.
Emotionen wie Traurigkeit, Enttäuschung, Verlassenheit, Schock – Gefühle, die in dem Moment zu viel waren, um sie ganz zu fühlen.
Statt sie zu verarbeiten, hat dein System entschieden: „Ich halte das fern.“
Und was einst überlebensnotwendig war, wird später zur Barriere – zur inneren Wand, die Nähe erschwert, Tiefe verhindert, Berührung nur bis zu einem gewissen Punkt zulässt.
Du willst vielleicht lieben.
Du willst vertrauen.
Du willst wirklich gesehen werden.
Doch irgendetwas in dir bleibt zurückhaltend. Vorsichtig. Wachsam. Und genau das ist die Herzmauer.
Du empfindest selten echte Herzensfreude – eher Funktion, eher Routine
Du hast Schwierigkeiten, Liebe anzunehmen, auch wenn du sie geben kannst
Du bleibst emotional distanziert, auch in engen Beziehungen
Tiefe Gespräche oder körperliche Nähe lösen innere Unruhe aus
Du wirkst stark, aber fühlst dich innerlich oft wie abgeschnitten
Du hast das Gefühl, nur bis zu einem gewissen Punkt lebendig zu sein – danach wird’s still
Oft merken Menschen gar nicht, dass sie eine Herzmauer haben – sie halten sich schlicht für „nicht emotional“ oder „kontrolliert“.
Doch unter dieser vermeintlichen Sachlichkeit liegt oft: eine alte Verletzung, die nicht noch einmal gespürt werden will.
Was viele nicht ahnen: Diese Mauer wirkt nicht nur in Beziehungen. Sie zeigt sich auch im Business, im Führungsstil und im Umgang mit Verantwortung.
Führungskräfte mit einer Herzmauer…
treffen klare Entscheidungen, aber selten aus Verbundenheit
fordern Leistung, aber schenken wenig emotionale Sicherheit
begegnen Konflikten mit Sachlichkeit, aber wenig Einfühlungsvermögen
halten emotionale Distanz zu Mitarbeitenden – aus Angst, sich selbst zu verlieren
wirken stark, aber unerreichbar – was Nähe verhindert und Vertrauen erschwert
Gerade im Business wird emotionale Kontrolle oft belohnt. Aber diese Art von Kontrolle ist oft keine Kompetenz – sondern ein Schutzmechanismus. Und irgendwann wirkt er nicht mehr.
Dann wird aus Professionalität Kälte.
Aus Klarheit wird Rückzug.
Auf Entscheidungskraft folgt Isolation.
Eine gelöste Herzmauer bedeutet nicht, dass du schwächer wirst. Ganz im Gegenteil. Du wirst echter. Verbundener. Und in deiner Führung klarer, weil du fühlst, was gebraucht wird – nicht nur, was funktioniert.
Es ist kein Paukenschlag. Kein großes Erwachen. Es ist ein leises „Bei Dir selbst ankommen“.
Plötzlich fließt Wärme, wo vorher Stille war.
Du weinst – nicht vor Schmerz, sondern vor Erleichterung.
Du begegnest Menschen tiefer – nicht weil sie sich verändert haben, sondern weil du wieder offen bist.
Du brauchst keine Maske mehr. Kein Schutzschild.
Du beginnst zu fühlen, was du früher weggepackt hast – und merkst, dass du es jetzt halten kannst.
Du bist sehr viel klarer in Deiner persönlichen Ausrichtung und wunderst Dich, wieviel Raum entstanden ist. Im ersten Moment fühlt es sich wie eine Leere an. Zu viele Gedanken und Emotionen haben Dich am Wachstum gehindert.
Die Herzmauer war lange dein Schutz. Jetzt darf sie gehen.
Nicht auf einmal. Aber Schicht für Schicht.
In deinem Tempo. Mit deinem Atem.
Und vielleicht ist dieser Text der Moment, in dem du beginnst zu spüren, dass du wieder fühlen willst.
Bleib bei dir!
Suzana. Die Herz-Seelen-Verbinderin