Wie alte negative Emotionen verhindern, dass du dich wirklich gut fühlst

Manchmal funktioniert dein Leben ganz gut. Der Kalender ist voll, du gehst deinen Weg, du arbeitest, organisierst, kümmerst dich. Nach außen betrachtet scheint alles in Ordnung.
Und trotzdem… fühlst du dich innerlich merkwürdig leer.

Oder vielleicht eher abgeschnitten. Unverbunden.
So, als würde zwischen dir und deinen Gefühlen eine dünne, aber undurchdringliche Schicht liegen.

Und das Schlimmste daran ist: Du weißt nicht, warum.

Du meditierst. Du schreibst ins Journal. Du hast längst verstanden, wie wichtig Dankbarkeit ist, wie sehr Achtsamkeit helfen kann.
Aber da ist dieser Punkt in dir, der nicht mitgeht. Etwas in dir bleibt zurück. Als würde dein Inneres sagen: „Ich kann da gerade nicht hin. Noch nicht.“

„Es ist nicht das Positive, das dir fehlt. Es gibt nur etwas, was dem im Wege steht wie eine große undurchdringliche Mauer.“

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass gute Gefühle einfach entstehen, wenn man nur positiv genug denkt.
Freude, Vertrauen, innere Ruhe – sie brauchen Raum.
Und sie kommen nicht durch Disziplin, sondern durch Freiheit im Inneren.

Doch was, wenn dieser Raum voll ist? Nicht sichtbar, nicht laut – aber belegt?

Vielleicht hast du gelernt, zu funktionieren.

Vielleicht warst du als Kind das brave, stille, zuverlässige Mädchen.

Vielleicht hast du früh übernommen, was andere nicht tragen konnten.

Vielleicht wurdest du geliebt – aber nur dann, wenn du „richtig“ warst.
Nicht laut. Nicht emotional. Nicht zu fordernd.

Und all die Gefühle, die damals keinen Platz hatten – sie sind noch da. Nicht in deinem Kopf. Aber in deinem System.

Und jetzt, heute, willst du vielleicht Nähe – aber dein Körper kennt nur Rückzug.
Du willst Freude – aber dein Bauch zieht sich zusammen, wenn du zu weich wirst.
Du willst Leichtigkeit – aber dein Nervensystem ist auf „Vorsicht“ gepolt.
Du lachst – aber es kommt nicht bei dir an.

 

Manchmal ist das, was du nicht fühlst, der deutlichste Hinweis darauf, dass noch etwas in dir wirkt.

Nicht falsch. Nicht schlimm. Aber eben da.

„Manche Gefühle kannst du erst zulassen, wenn andere endlich gehen dürfen.“

Du musst nichts forcieren.
Du musst nicht auf Teufel komm raus in Dankbarkeit baden, wenn du gerade leer bist.
Du darfst dich fragen, was deinem inneren Erleben gerade noch im Weg steht.

Und vielleicht ist die Antwort nicht gleich greifbar. Aber du wirst sie spüren.
Wenn du nicht mehr kämpfst. Wenn du aufhörst, dich selbst zu übergehen.
Wenn du aufhörst, dir das Leichte zu befehlen, und stattdessen Platz schaffst – für das, was sich zeigen will.
Auch wenn es erstmal schwer ist.

Bleib bei dir.
Suzana

„Leichtigkeit ist nicht das Gegenteil von Tiefe. Sie ist oft das Ergebnis einer Reise aus dem Inneren an die Oberfläche.“