Wenn deine Liebe nicht ankommt – und du irgendwann aufhörst, sie zu zeigen

Es ist dieses stille Ziehen in der Brust.
Nicht dramatisch, nicht laut.
Aber tief.

Du hast gegeben. Auf deine Art. Vielleicht nicht mit großen Worten.
Aber du warst da.
Du hast zugehört.
Du hast gehalten, getragen, Verständnis gezeigt.
Und trotzdem: es kam nichts zurück. Kein Echo. Keine Weite. Kein echtes Ankommen.

Du hast die Tür geöffnet –
und es kam niemand herein.

Du hast vielleicht gelernt, damit zu leben.
Dich angepasst.
Deine Erwartungen heruntergeschraubt.
Dir gesagt, dass das wohl normal ist.

Und irgendwann…
hörtest du auf, Liebe zu zeigen.
Nicht weil sie verschwunden war.
Sondern weil du müde geworden bist, leer auszugehen.

„Du kannst verhungern, obwohl Du gibst.“

Du erinnerst dich vielleicht nicht an den genauen Moment,
aber dein Körper weiß ihn noch.

Vielleicht warst du fünf,
und deine Mama war einfach nicht erreichbar.
Sie war mit sich beschäftigt. Oder mit dem Leben. Oder mit jemandem, der mehr Raum bekam als du.

Vielleicht warst du zehn,
und du hast versucht, Nähe zu schaffen,
aber dein Vater war verschlossen.
Oder streng.
Oder einfach nie da.

Vielleicht warst du siebzehn,
hast dich verliebt,
und deine Liebe ging ins Leere.
Nicht, weil du nicht genug warst –
sondern weil der andere nicht in der Lage war, zu empfangen, was du gegeben hast.

Und so wächst aus dieser frühen Enttäuschung ein stilles Muster,
das du oft gar nicht bemerkst.
Weil es so normal geworden ist.
So vertraut, dass du glaubst, es sei eben dein Charakter.
Doch in Wahrheit ist es ein Schutzmechanismus,
der sich leise in dein Leben gelegt hat wie ein Schleier zwischen dir und der Welt.

Vielleicht hältst du dich in Beziehungen zurück.
Nicht, weil du nicht fühlen würdest –
sondern weil du Angst hast, dass dein Fühlen wieder auf taube Ohren trifft.
Du sagst Sätze wie: „Ich brauch nicht viel.“
Oder: „Ich bin genügsam.“
Und tief in dir hoffst du, dass jemand trotzdem sieht,
dass du längst nicht satt bist.

Oder du gibst zu viel.
Bist immer da.
Immer bereit.
Du schickst die liebevollen Nachrichten, erinnerst an Termine, trägst mit.
In der Hoffnung, dass da endlich jemand ist, der sagt: „Ich seh dich.“
Aber meist kommt nur ein knappes „Danke“ – wenn überhaupt.

Manchmal flüchtest du in Leistung.
Du zeigst deine Liebe über Tun:
organisierst, kümmerst dich, hältst den Laden am Laufen.
Und wenn dich jemand fragt, wie es dir geht,
sagst du: „Passt schon.“
Weil du gelernt hast, dass es sicherer ist, gebraucht zu werden,
als einfach nur da zu sein und zu hoffen, dass jemand bleibt – nur wegen dir.

Und vielleicht erkennst du dich in keiner dieser Zeilen exakt wieder –
aber du kennst das Gefühl:
immer ein bisschen mehr zu geben,
als du zurückbekommst.

Und irgendwann beginnst du dich zu fragen,
ob es vielleicht an dir liegt.
Ob du zu viel fühlst.
Oder falsch liebst.
Oder etwas falsch machst.

Doch die Wahrheit ist:
Du hast einfach nur gelernt,
nicht damit zu rechnen, dass jemand deine Liebe wirklich empfangen kann.

„Wer zu oft leer ausgeht, lernt, nicht mehr zu geben.“

Es geht nicht darum, mehr zu tun.
Oder dich zu ändern.
Oder dich zu beweisen.

Es geht darum, dass du dich erinnerst:
Du warst nie das Problem.

Deine Liebe war nicht falsch.
Sie war nur nicht willkommen bei Menschen,
die selbst nicht empfangen konnten.
Weil ihr Herz zu war.
Weil sie verletzt waren.
Weil sie selbst nie gelernt hatten, was Nähe bedeutet.

Und ja, das tut weh.
Aber noch schmerzhafter ist,
wenn du dich aus dieser alten Erfahrung heraus selbst verhärtest.
Wenn du dich verschließt.
Wenn du dich selbst nicht mehr empfängst.

Weil du es irgendwann aufgegeben hast, darauf zu hoffen,
dass jemand bleibt, wenn du dich zeigst.

Vielleicht ist jetzt der Moment, an dem du innehältst.
Nicht, um nach draußen zu schauen –
sondern nach innen.
Dorthin, wo deine Liebe noch ist.
Wo sie sich versteckt hält.
Zart.
Wartend.
Bereit, wieder durchzuatmen.
Bereit, endlich wieder anzukommen – zuerst bei dir.

„Manche Türen gehen nur von innen auf.“

Wenn du spürst, dass dieser Text dich auf eine Weise berührt, die du nicht so leicht in Worte fassen kannst, dann ist vielleicht etwas in dir in Resonanz gegangen.

Vielleicht ist es an der Zeit, diesem alten Schmerz nicht mehr auszuweichen.
Nicht, um ihn groß zu machen – sondern, um dich selbst zurückzuholen.

Wenn du magst, begleite ich dich dabei.


Sanft. Klar. Ohne, dass du alles erzählen musst.
Einfach so, wie du bist.

„Du musst nicht mehr lieben, um wertvoll zu sein oder angenommen zu werden.“